Entstehung des Ortes
Der altdeutsche Ortsname bedeutet wahrscheinlich "Ansiedlung der Leute eines Manzo" und wird 1519 als Manzing auf der Neustift erwähnt, 1555 in Neustift und 1893 in "Neustift bei Altlengbach" umgeändert. Den heutigen Namen Neustift-Innermanzing führt die Gemeinde erst seit 1910 in Zusammenhang mit einem K.u.K.-Postamt.
Das genaue Entstehungsdatum es Ortes ist unbekannt, die meisten Gehöftenamen wurden im 14. und 15. Jahrhundert erstmalig erwähnt, wie zB. Wolfsgrub (1370/80), Kühberg (1312), Puchschachen (1365) und Hainbuch (1345). Eck scheint bereits, ebenso wie Manzing, im Jahre 1180 auf. Von Neustift heißt es in einer Sage, dass der Name von einem nahegelegenen Stift oder Kloster herrührt. Die Wälder wurden vielfach genutzt, es gab Pechsiedereien und Köhlereien. Davon zeugt der Name Kohlhof.
Der Ort dürfte im Zuge der Urbarmachung des Wienerwaldes entstanden sein. Zur Zeit der Reformation und der Bauernkriege war das Laabental eine Herberge der Verfolgten. Noch heute führt eine Anhöhe bei Neustift im Brandwald den Namen Predigtstuhl, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier protestantische Sendboten ihren Anhängern die neue Lehre verkündet haben. Ebenfalls im Brandwald stand die Luchssäule. Ein 1,5 m hoher Holzpflock, an der Stelle, wo 1821 der letzte Luchs erlegt worden war.
In der vom Kultur-, Sport- und Folkloreverein KSFV im Jahr 2009 im Eigenverlag herausgegebenen Chronik "Neustift-Innermanzing - Ein schönes Stück Heimat" sind viele interessante Details aus der Geschichte des Ortes nachzulesen und viele historische Bilder zu sehen. Auch die aktuelle Darstellung des Ortes kommt nicht zu kurz.
Das Buch kann im Gemeindeamt für einen Unkostenbeitrag von € 15,- erworben werden.
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Bedeutsame Ereignisse
1164/65
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Unsere Heimat wurde auch von der Pest heimgesucht, und zwar in den Jahren 1164 und 1165. Im Jahre 1679 starben so viele an der Pest, dass die Verstorbenen in den Hausgärten beerdigt werden mussten, weil keine Träger mehr aufzubringen waren.
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1338
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Im Herbst 1338 erschienen so gewaltige Schwärme von Heuschrecken, dass sie die Sonne verfinsterten. Überall wo sie sich niederließen, vernichteten sie jede Vegetation. Auf die Heuschreckenplage folgten eine Reihe von Missjahren. Eisige Kälte herrschte selbst an den meisten Sommertagen. Unaufhörlicher Regen strömte nieder. Das Getreide wuchs recht üppig in die Halme, setzte aber keine Frucht an und verfaulte auf den Feldern. Eine schreckliche Hungersnot war die Folge.
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1519
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Erstmalige Erwähnung des Ortes als „Manzing auf der Neustift“
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1555
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Umbenennung in „Neustift“
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1590
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Im Gebiet des Wienerwaldes und des Wiener Beckens sind Erdbeben keine Seltenheit. Das größte bekannte Beben ereignete sich am 15. und 16. September 1590. Dabei wurden im Laabental viele Häuser beschädigt. Kleinere Beben ereigneten sich in den Jahren 1873, 1875 und 1895. Auch im 20. Jahrhundert hab es noch kleinere Beben.
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1683
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Als die Türken 1683 das Land verwüsteten, suchten die Bewohner der umliegenden Gebiete Schutz in Schluchten unserer Wälder. Ein tiefer Graben (auf Altlengbacher Gebiet) führt noch heute den Namen Geldgraben. Dort hatten Leute ihr Geld versteckt, sollen dann aber umgekommen sein. Lange Jahre danach wurde nach dem Geld gesucht und angeblich auch gefunden.
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1910
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Die Gemeinde trägt seit 1910 den heutigen Ortsname „Neustift-Innermanzing“.
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1914-1918
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Der Erste Weltkrieg brachte für die arme Gemeinde schwere Belastungen. Bereits am 1.8.1914 wurden 36 Mann einberufen. Die Ernten wurden teilweise beschlagnahmt, Milch und Mehl rationiert. Für 21 Gemeindebüger gab es keine Heimkehr.
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1939-45
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Im Zweiten Weltkrieg war unsere Gemeinde Kampfgebiet. 13 Gebäude wurden durch Artillerie in Brand geschossen und eingeäschert. Es wurde geplündert und viel Vieh von der russischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Mit Hilfe des Wiederaufbaufonds wurden die Häuser wieder aufgebaut. Nur für die 43 gefallenen Gemeindeangehörigen dieses Krieges gab es keine Wiederkehr.
Das Kriegerdenkmal beim Kirchenplatz erinnert an die Gefallenen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.
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1988
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1988 bekam unsere Gemeinde von der NÖ Landesregierung ein Wappen für hervorragende Leistungen im kommunalen Bereich verliehen:
„Ein von gold auf grün im Tannenschnitt erhöht geteilter Schild mit einem goldenen flammenden Herzen“
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